Bleierne Zeit

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Einst hatte ich vor, hier regelmäßig Worte und Bilder zu posten. Zu zeigen, was ist. Und was nicht. Dann aber überfiel mich eine Art digitaler Müdigkeit. Bleiern. Vielleicht auch eine unendliche Langeweile, die mich angesichts der digitalen Plüschkultur erfasste.

Und gleichzeitig verspürte ich einen große Hang zum analogen Sein. Ganz Corpus zu sein, leiblich zu sein, zu tun und zu handeln, nicht erst etwas verkörpern zu müssen. Verbunden mit einen Hang, einer Sehnsucht nach der Natur. Rousseau hätte sich sicherlich gefreut darüber und die Fische in Thoureaus Walden Pont würden Freundensprünge machen.

In Zeiten der Aussperrung wird mir indessen die Nützlichkeit der sekundären Digitalwelten deutlich. Fast hat es den Anschein, als wäre das Digitale der Rettungsschirm, der uns vor dem Absturz in den Orkus rettet. Tatsächlich frage ich mich, ob die Begeisterung für digitale Menschheitsszenarien in Zeiten von Corona am Ende auch wieder nur das inhumane Lärmen und Rauschen im Weltall verstärken wird.

Die Hoffnung, die Digitalisierung sei die passende Antwort auf die Probleme unserer Zeit, entspringt möglicherweise auch wieder nur jenem Höher-schneller-weiter, das uns in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Dennoch: ab und an will ich hier wieder auf dem Posten sein und etwas posten. Nicht als Antwort auf meine eigenen Fragen, sondern Im Sinne eines Fragekatalogs, gelegentlich auch mit einem Lächeln.

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